Johann Peter Uz 1720-1796

Die Munterkeit ist meinen Wangen
Den Augen Glut und Sprach entgangen;
Der Mund will kaum ein Lächeln wagen;
Kaum will der welke Leib sich tragen
Der Blumen am Mittage gleicht
Wann Flora lechzt und Zephyr weicht.
Ich seh auf sie mit bangem Sehnen
Und kann den Blick nicht weggewöhnen
Die Anmut die im Auge wachet
Und um die jungen Wangen lachet
Zieht meinen weggewichnen Blick
Mit güldnen Banden stets zurück.
Mein Blut strömt mit geschwinden Güssen;
Ich brenn ich zittre sie zu küssen;
Ich suche sie mit wilden Blicken
Und Ungeduld will mich ersticken
Indem ich immer sehnsuchtsvoll
Sie sehn und nicht umarmen soll.

Song `An Chloen` (1816), D 363 (Schubert)
Recorded: September 15-17, 1994, UK.
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