1825
Ach der Gebirgssohn hängt
Mit kindlicher Lieb` an der Heimat.
Wie den Alpen geraubt hinwelket die Blume
So welkt er ihr entrissen dahin.
Stets sieht er die trauliche Hütte
Die ihn gebar im hellen Grün umduftender Matten;
Sieht das dunkele Föhrengehölz
Die ragende Felswand über ihm
Und noch Berg auf Berg in erschütternder Hoheit aufgetürmt
Und glühend im Rosenschimmer des Abends.
Immer schwebt es ihm vor; ach! die trauliche Hütte
Im Rosenschimmer des Abends immer schwebt es ihm vor
Verdunkelt ist alles um ihn her.
Ängstlich horcht er; ihm deucht
Er höre das Muhen der Kühe vom nahen Gehölz
Und hoch von den Alpen herunter Glöcklein klingen;
Ihm deucht er höre das Rufen der Hirten
Oder ein Lied der Sennerin die mit umschlagender Stimme
Freudig zum Widerhall aufjauchzt Melodien des Alplands;
Immer tönt es ihm nach.
Ihn fesselt der lachenden Eb`nen Anmut nicht
Er fliehet der Städte einengenden Mauern einsam
Und schaut aufweinend vom Hügel die heimischen Berge;
Ach es zieht ihn dahin mit unwiderstehlicher Sehnsucht.