1811


Ein Vater starb von des Sohnes Hand.
Kein Wolf kein Tiger nein
Der Mensch allein der Tiere Fürst
Erfand den Vatermord allein.
Der Täter floh um dem Gericht
Sein Opfer zu entziehn
In einen Wald doch konnt er nicht
Den innern Richter fliehn.
Verzehrt und hager stumm und bleich
Mit Lumpen angetan
Dem Dämon der Verzweiflung gleich
Traf ihn ein Häscher an.
Voll Grimm zerstörte der Barbar
Ein Nest mit einem Stein
Und mordete die kleine Schar
Der armen Vögelein.
Halt ein! rief ihm der Scherge zu
Verruchter Bösewicht
Mit welchem Rechte marterst du
Die frommen Tierchen so?
Was fromm sprach jener den die Wut
Kaum hörbar stammeln ließ
Ich tat es weil die Höllenbrut
Mich Vatermörder hieß.
Der Mann beschaut ihn seine Tat
Verrät sein irrer Blick.
Er faßt den Mörder und das Rad
Bestraft das Bubenstück.
Du heiliges Gewissen bist
Der Tugend letzter Freund;
Ein schreckliches Triumphlied ist
Dein Donner ihrem Feind.

Song `Der Vatermörder` (Pfeffel), D  10 (Schubert)
Recorded: 22 April and 20-21 May 2013, Oxford, United Kingdom.
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