Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Wie kommst, daß du so traurig bist,
Da alles froh erscheint?
Man sieht dirs an den Augen an,
Gewiß, du hast geweint.
`Und hab ich einsam auch...Read more
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Wie kommst, daß du so traurig bist, Da alles froh erscheint? Man sieht dirs an den Augen an, Gewiß, du hast geweint. `Und hab ich einsam auch...Read more
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Wie kommst, daß du so traurig bist, Da alles froh erscheint? Man sieht dirs an den Augen an, Gewiß, du hast geweint. `Und hab ich einsam auch geweint, So ists mein eigner Schmerz, Und Tränen fliessen gar so süß, Erleichtern mir das Herz.` Die frohen Freunde laden dich, O komm an unsre Brust! Und was du auch verloren hast, Vertraue den Verlust. `Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht, Was mich, den Armen, quält. Ach nein, verloren hab ichs nicht, So sehr es mir auch fehlt.` So raffe dich denn eilig auf, Du bist ein junges Blut. In deinen Jahren hat man Kraft Und zum Erwerben Mut. `Ach nein, erwerben kann ichs nicht, Es steht mir gar zu fern. Es weilt so hoch, es blinkt so schön, Wie droben jener Stern.` Die Sterne, die begehrt man nicht, Man freut sich ihrer Pracht, Und mit Entzücken blickt man auf In jeder heitern Nacht. `Und mit Entzücken blick ich auf, So manchen lieben Tag; Verweinen laßt die Nächte mich, Solang ich weinen mag. Õ Close Show records by: listenings count | performer's rating | alphabetical |
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