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1. Gute Nacht
2. Die Wetterfahne
3. Gefrorne Tränen
4. Erstarrung
5. Der Lindenbaum
6. Wasserfluth
7. Auf dem Flusse
8. Rückblick
9. Irrlicht
10. Rast
11. Frühlingstraum
12. Einsamkeit
13. Die Post
14. Der greise Kopf
15. Die Krähe
16. Letzte Hoffnung
17. Im Dorfe
18. Der stürmische Morgen
19. Täuschung
20. Der Wegweiser
21. Das Wirtshaus
22. Muth!
23. Die Nebensonnen
24. Der Leiermann
Recorded: October 8 & 10, 2004 (live).
Recorded: August 4-7, 1996, UK.
1.Das Wandern / To Wander B♭ major
2.Wohin / Whither G major
3.Halt? / Stay? C major
4.Danksagung an den Bach / Thanks to the Brook G major
5.Am Feierabend / The Hour of Rest A minor
6.Der Neugierige / The Eager Questioner B major
7.Ungeduld / Impatience A major
8.Morgengruss / Good Morning C major
9.Des Müllers Blumen / The Miller`s Flowers A major
10.Tränenregen / Shower of Tears A major
11.Mein / Mine D major
12.Pause / Interlude B♭ major
13.Mit dem grünen Lautenband / With the Green Lute-riband B♭ major
14.Der Jäger / The Hunter C minor
15.Eifersucht und Stolz / Jealousy and Pride G minor
16.Die liebe Farb / The Favorite Color B minor
17.Die böse Farbe / The Hated Color B major
18.Trockne Blumen / Withered Flowers E minor
19.Der Müller und der Bach / The Miller and the Brook G minor
20.Des Baches Wiegenlied / The Brook`s Lullaby E major
Recorded: September 2008, Berlin.
¹ 10 Traenenregen. Orch. Webern. 06.12.2018, Lincoln Center, New York
After L. Rellstab H. Heine & J. G. Seidl
1. Liebesbotschaft
2. Kriegers Ahnung
3. Frühlingssehnsucht
4. Ständchen
5. Aufenthalt
6. In der Ferne
7. Abschied
8. Der Atlas
9. Ihr Bild
10. Das Fischermädchen
11. Die Stadt
12. Am Meer
13. Der Doppelgänger
14. Die Taubenpost
Entry - February 2010, Berlin.
Recorded: November 2003, London (live).
No.4 Nur wer die Sehnsucht kennt (Lied der Mignon).
No.2 Heiß mich nicht reden (Lied der Mignon).
06.12.2018, Lincoln Center, New York
By the River
Maria - Sibylla Rubens (soprano), Martha - Camilla Nylund (soprano), Jemina - Simone Nold (soprano), Lazarus - Scot Weir (tenor), Nathanael - Kurt Azesberger (tenor), Ein Jüngling - Christian Voigt (tenor), Simon - Mattias Goerne (bass) // Gächinger Kantorei Stuttgart & Bach-Collegium Stuttgart // con. Helmuth Rilling // 1996, Stadthalle, Sindelfingen, Germany
`Death and the Maiden`
Friedrich Schiller 1759-1805
Weit in nebelgrauer Ferne
Liegt mir das vergangne Glück
Nur an einem schönen Sterne
Weilt mit Liebe noch der Blick.
Aber wie des Sternes Pracht
Ist es nur ein Schein der Nacht.
Deckte dir der lange Schlummer
Dir der Tod die Augen zu
Dich besäße doch mein Kummer
Meinem Herzen lebtest du.
Aber ach! du lebst im Licht
Meiner Liebe lebst du nicht.
Kann der Liebe süß Verlangen
Emma kann`s vergänglich sein?
Was dahin ist und vergangen
Emma kann`s die Liebe sein?
Ihrer Flamme Himmelsglut
Stirbt sie wie ein irdisch Gut?
Ein Münich steht in seiner Zell`
Am Fenstergitter grau
Viel Rittersleut in Waffen hell
Die reiten durch die Au.
Sie singen Lieder frommer Art
In schönem ernsten Chor
Inmitten fliegt von Seide zart
Die Kreuzesfahn` empor.
Sie steigen an dem Seegestad
Das hohe Schiff hinan.
Es läuft hinweg auf grünem Pfad
Ist bald nur wie ein Schwan.
Der Münich steht am Fenster noch
Schaut ihnen nach hinaus
Ich bin wie ihr ein Pilger doch
Und bleib ich gleich zu Haus.
Des Lebens Fahrt durch Wellentrug
Und heißen Wüstensand
Es ist ja auch ein Kreuzeszug
In das gelobte Land.
Farewell to the Harp
Recorded: January 2008, Berlin.
Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832
Über Tal und Fluss getragen
Zieht rein der Sonne Wagen.
Ach sie regt in ihrem Lauf
So wie deine meine Schmerzen
Tief im Herzen
Immer morgens wieder auf.
Kaum will mir die Nacht noch frommen
Denn die Träume selber kommen
Nun in trauriger Gestalt
Und ich fühle dieser Schmerzen
Still im Herzen
Heimlich bildende Gewalt.
Schon seit manchen schönen Jahren
Seh ich unten Schiffe fahren
Jedes kommt an seinen Ort;
Aber ach die steten Schmerzen
Fest im Herzen
Schwimmen nicht im Strome fort.
Schön in Kleidern muss ich kommen
Aus dem Schrank sind sie genommen
Weil es heute Festtag ist;
Niemand ahnet dass von Schmerzen
Herz im Herzen
Grimmig mir zerrissen ist.
Heimlich muss ich immer weinen
Aber freundlich kann ich scheinen
Und sogar gesund und rot;
Wären tödlich diese Schmerzen
Meinem Herzen
Ach schon lange wär ich tot.
`Evening images`
The Autumn Evening
Ded. Justina von Bruchmann
1820 rev. 1820 and 1822
Die linden Lüfte sind erwacht
Sie säuseln und wehen Tag und Nacht
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft o neuer Klang!
Nun armes Herze sei nicht bang!
Nun muss sich alles alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag
Man weiß nicht was noch werden mag
Das Blühen will nicht enden;
Es blüht das fernste tiefste Tal
Nun armes Herz vergiss der Qual!
Nun muss sich alles alles wenden.
Orch. A.Schmalcz. 06.12.2018, Lincoln Center, New York.
1825
Ach der Gebirgssohn hängt
Mit kindlicher Lieb` an der Heimat.
Wie den Alpen geraubt hinwelket die Blume
So welkt er ihr entrissen dahin.
Stets sieht er die trauliche Hütte
Die ihn gebar im hellen Grün umduftender Matten;
Sieht das dunkele Föhrengehölz
Die ragende Felswand über ihm
Und noch Berg auf Berg in erschütternder Hoheit aufgetürmt
Und glühend im Rosenschimmer des Abends.
Immer schwebt es ihm vor; ach! die trauliche Hütte
Im Rosenschimmer des Abends immer schwebt es ihm vor
Verdunkelt ist alles um ihn her.
Ängstlich horcht er; ihm deucht
Er höre das Muhen der Kühe vom nahen Gehölz
Und hoch von den Alpen herunter Glöcklein klingen;
Ihm deucht er höre das Rufen der Hirten
Oder ein Lied der Sennerin die mit umschlagender Stimme
Freudig zum Widerhall aufjauchzt Melodien des Alplands;
Immer tönt es ihm nach.
Ihn fesselt der lachenden Eb`nen Anmut nicht
Er fliehet der Städte einengenden Mauern einsam
Und schaut aufweinend vom Hügel die heimischen Berge;
Ach es zieht ihn dahin mit unwiderstehlicher Sehnsucht.
1825 Ernst Schulze
Liedtext O Herz sei endlich stille!
Was schlägst du so unruhvoll?
Es ist ja des Himmels Wille
Daß ich sie lassen soll.
Und gab auch dein junges Leben
Dir nichts als Wahn und Pein;
Hat`s ihr nur Freude gegeben
So mag`s verloren sein!
Und wenn sie auch nie dein Lieben
Und nie dein Leiden verstand
So bist du doch treu geblieben
Und Gott hat`s droben erkannt.
Wir wollen es mutig ertragen
Solang nur die Träne noch rinnt
Und träumen von schöneren Tagen
Die lange vorüber sind!
Und siehst du die Blüten erscheinen
Und singen die Vögel umher
So magst du wohl heimlich weinen
Doch klagen sollst du nicht mehr.
Geh`n doch die ewigen Sterne
Dort oben mit goldenem Licht
Und lächeln so freundlich von ferne
Und denken doch unser nicht.
Ernst Schulze
O Herz sei endlich stille!
Was schlägst du so unruhvoll?
Es ist ja des Himmels Wille
Daß ich sie lassen soll.
Und gab auch dein junges Leben
Dir nichts als Wahn und Pein;
Hat`s ihr nur Freude gegeben
So mag`s verloren sein!
Und wenn sie auch nie dein Lieben
Und nie dein Leiden verstand
So bist du doch treu geblieben
Und Gott hat`s droben erkannt.
Wir wollen es mutig ertragen
Solang nur die Träne noch rinnt
Und träumen von schöneren Tagen
Die lange vorüber sind!
Und siehst du die Blüten erscheinen
Und singen die Vögel umher
So magst du wohl heimlich weinen
Doch klagen sollst du nicht mehr.
Geh`n doch die ewigen Sterne
Dort oben mit goldenem Licht
Und lächeln so freundlich von ferne
Und denken doch unser nicht.
by Mayrhofer
Recorded: October 2007, Berlin.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Franz Adolf Friedrich von Schober 1796-1882
Ich bin ein Waller auf der Erde
Und gehe still von Haus zu Haus
O reicht mit freundlicher Gebärde
Der Liebe Gaben mir heraus!
Mit offnen teilnahmsvollen Blicken
Mit einem warmen Händedruck
Könnt ihr dies arme Herz erquicken
Und es befrein von langem Druck.
Doch rechnet nicht daß ich euch`s lohnen
Mit Gegendienst vergelten soll;
Ich streue nur mit Blumenkronen
Mit blauen eure Schwellen voll.
Und geb` ein Lied euch noch zur Zither
Mit Fleiß gesungen und gespielt
Das euch vielleicht nur leichter Flitter
Ein leicht entbehrlich Gut euch gilt -
Mir gilt es viel ich kann`s nicht missen
Und allen Pilgern ist es wert;
Doch freilich ihr ihr könnt nicht wissen
Was den beseligt der entbehrt.
Vom Überfluß seid ihr erfreut
Und findet tausendfach Ersatz;
Ein Tag dem andern angereihet
Vergrößert eures Liebesschatz.
Doch mir so wie ich weiter strebe
An meinem harten Wanderstab
Reißt in des Glückes Lustgewebe
Ein Faden nach dem andern ab.
Drum kann ich nur von Gaben leben
Von Augenblick zu Augenblick
O wollet vorwurfslos sie geben
Zu eurer Lust zu meinem Glück.
Ich bin ein Waller auf der Erde
Und gehe still von Haus zu Haus
O reicht mit freundlicher Gebärde
Der Liebe Gaben mir heraus!
Friedrich von Schiller
Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832
Sah ein Knab` ein Röslein stehn
Röslein auf der Heiden
War so jung und morgenschön
Lief er schnell es nah zu sehn
Sah`s mit vielen Freuden.
Röslein Röslein Röslein rot
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach Ich breche dich
Röslein auf der Heiden!
Röslein sprach Ich steche dich
Daß du ewig denkst an mich
Und ich will`s nicht leiden.
Röslein Röslein Röslein rot
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach
`s Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach
Half ihm doch kein Weh und Ach
Mußt es eben leiden.
Röslein Röslein Röslein rot
Röslein auf der Heiden.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Ludwig Heinrich Christoph Hölty 1748-1776
Gieß lieber Mond gieß deine Silberflimmer
Durch dieses Buchengrün
Wo Phantasien und Traumgestalten
Immer vor mir vorüberfliehn!
Enthülle dich dass ich die Stätte finde
Wo oft mein Mädchen saß
Und oft im Wehn des Buchbaums und der Linde
Der goldnen Stadt vergaß.
Enthülle dich dass ich des Strauchs mich freue
Der Kühlung ihr gerauscht
Und einen Kranz auf jeden Anger streue
Wo sie den Bach belauscht.
Dann lieber Mond dann nimm den Schleier wieder
Und trauer um deinen Freund
Und weine durch den Wolkenflor hernieder
Wie ein Verlassner weint!
Recorded: October 2007, Berlin.
Recorded - March 9-11, 1995, Great Britain.
Eduard von Bauernfeld 1802-1890
Was ist Silvia saget an
Dass sie die weite Flur preist?
Schön und zart seh ich sie nahn
Auf Himmelsgunst und Spur weist
Dass ihr alles untertan.
Ist sie schön und gut dazu?
Reiz labt wie milde Kindheit;
Ihrem Aug` eilt Amor zu
Dort heilt er seine Blindheit
Und verweilt in süßer Ruh.
Darum Silvia tön o Sang
Der holden Silvia Ehren;
Jeden Reiz besiegt sie lang
Den Erde kann gewähren
Kränze ihr und Saitenklang!
Orch. A.Schmalcz. 06.12.2018, Lincoln Center, New York
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
1815
Der du von dem Himmel bist
Alles Leid und Schmerzen stillst
Den der doppelt elend ist
Doppelt mit Erquickung füllest
Ach! ich bin des Treibens müde!
Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede!
Komm ach komm in meine Brust!
Johann Georg Jacobi 1740-1814
Ruhn in Frieden alle Seelen
Die vollbracht ein banges Quälen
Die vollendet süßen Traum
Lebenssatt geboren kaum
Aus der Welt hinüberschieden
Alle Seelen ruhn in Frieden!
Liebvoller Mädchen Seelen
Deren Tränen nicht zu zählen
Die ein falscher Freund verließ
Und die blinde Welt verstieß;
Alle die von hinnen schieden
Alle Seelen ruhn in Frieden!
Und die nie der Sonne lachten
Unterm Mond auf Dornen wachten
Gott im reinen Himmelslicht
Einst zu sehn von Angesicht
Alle die von hinnen schieden
Alle Seelen ruhn in Frieden!
by Goethe
Recorded - March 9-11, 1995, Great Britain.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832
Wie kommst daß du so traurig bist
Da alles froh erscheint?
Man sieht dirs an den Augen an
Gewiß du hast geweint.
`Und hab ich einsam auch geweint
So ists mein eigner Schmerz
Und Tränen fliessen gar so süß
Erleichtern mir das Herz.`
Die frohen Freunde laden dich
O komm an unsre Brust!
Und was du auch verloren hast
Vertraue den Verlust.
`Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht
Was mich den Armen quält.
Ach nein verloren hab ichs nicht
So sehr es mir auch fehlt.`
So raffe dich denn eilig auf
Du bist ein junges Blut.
In deinen Jahren hat man Kraft
Und zum Erwerben Mut.
`Ach nein erwerben kann ichs nicht
Es steht mir gar zu fern.
Es weilt so hoch es blinkt so schön
Wie droben jener Stern.`
Die Sterne die begehrt man nicht
Man freut sich ihrer Pracht
Und mit Entzücken blickt man auf
In jeder heitern Nacht.
`Und mit Entzücken blick ich auf
So manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich
Solang ich weinen mag.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Text by J.G. Freiherr von Sallis-Seewis
Recorded on March 9-11, 1995, Great Britain.
Orch. Brahms. 06.12.2018, Lincoln Center, New York.
Recorded: November 2003, London (live).
Recorded - March 9-11, 1995, Great Britain.
Recorded - March 9-11, 1995, Great Britain.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Recorded: January 2008, Berlin.
by Goethe
Johann Gabriel Seidl 1804-1875
Bei dir allein empfind` ich daß ich lebe
Daß Jugendmut mich schwellt
Daß eine heit`re Welt
Der Liebe mich durchhebe;
Mich freut mein Sein
Bei dir allein!
Bei dir allein weht mir die Luft so labend
Dünkt mich die Flur so grün
So mild des Lenzes Blüh`n
So balsamreich der Abend
So kühl der Hain
Bei dir allein!
Bei dir allein verliert der Schmerz sein Herbes
Gewinnt die Freud an Lust!
Du sicherst meine Brust
Des angestammten Erbes;
Ich fühl` mich mein
Bei dir allein!
Friedrich von Matthisson 1761-1831
Der Dämm`rung Schein
Durchblinkt den Hain;
Hier beim Geräusch des Wasserfalles
Denk` ich nur dich o du mein Alles!
Dein Zauberbild
Erscheint so mild
Wie Hesperus im Abendgolde
Dem fernen Freund geliebte Holde!
Er sehnt wie hier
Sich stets nach dir;
Fest wie den Stamm die Efeuranke
Umschlingt dich liebend sein Gedanke.
Durchbebt dich auch
Im Abendhauch
Des Brudergeistes leises Weh`n
Mit Vorgefühl von Wiederseh`n?
Er ist`s der lind
Dir süßes Kind
Des Scleiers Silbernebel kräuselt
Und in der Locken Fülle säuselt.
Oft hörst du ihn
Wie Melodien
Der Wehmut aus gedämpften Saiten
In stiller Nacht vorübergleiten.
Auch fesselfrei
Wird er getreu
Dir ganz und einzig hingegeben
In allen Welten dich umschweben.
Friedrich von Matthisson 1761-1831
Kein Rosenschimmer leuchtet dem Tag zur Ruh!
Der Abendnebel schwillt am Gestad empor
Wo durch verdorrte Felsengräber
Sterbender Lüfte Gesäusel wandelt.
Nicht schwermutsvoller bebte des Herbstes Weh`n
Durch`s tote Gras am sinkenden Rasenmahl
Wo meines Jugendlieblings Asche
Unter den trauernden Weiden schlummert.
Ihm Tränen opfern werd` ich beim Blätterfall
Ihm wenn das Mailaub wieder den Hain umrauscht
Bis mir vom schönern Stern die Erde
Freundlich im Reigen der Welten schimmert.
Alexander Schmaltz - f-no.
Orch. Reger. 06.12.2018, Lincoln Center, New York
Im Hochgebirge
Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832
Durch Feld und Wald zu schweifen
Mein Liedchen wegzupfeifen
So geht`s von Ort zu Ort!
Und nach dem Takte reget
Und nach dem Maß beweget
Sich alles an mir fort.
Ich kann sie kaum erwarten
Die erste Blum` im Garten
Die erste Blüt` am Baum.
Sie grüßen meine Lieder
Und kommt der Winter wieder
Sing ich noch jenen Traum.
Ich sing ihn in der Weite
Auf Eises Läng` und Breite
Da blüht der Winter schön!
Auch diese Blüte schwindet
Und neue Freude findet
Sich auf bebauten Höhn.
Denn wie ich bei der Linde
Das junge Völkchen finde
Sogleich erreg ich sie.
Der stumpfe Bursche bläht sich
Das steife Mädchen dreht sich
Nach meiner Melodie.
Ihr gebt den Sohlen Flügel
Und treibt durch Tal und Hügel
Den Liebling weit von Haus.
Ihr lieben holden Musen
Wann ruh ich ihr am Busen
Auch endlich wieder aus?
Recorded: February/March 2007, Berlin.
1816
Text Friedrich von Schiller
Friedrich Rückert 1788 - 1866
Daß der Ostwind Düfte
Hauchet in die Lüfte
Dadurch tut er kund
Daß du hier gewesen.
Daß hier Tränen rinnen
Dadurch wirst du innen
Wär`s dir sonst nicht kund
Daß ich hier gewesen.
Schönheit oder Liebe
Ob versteckt sie bliebe
Düfte tun es und Tränen kund
Daß sie hier gewesen.
Recorded: March 9-11, 1995, UK.
Recorded: February/March 2007, Berlin.
Ernst Schulze 1789-1817
Die Winde sausen am Tannenhang
Die Quellen brausen das Tal entlang;
Ich wandre in Eile durch Wald und Schnee
Wohl manche Meile von Höh` zu Höh`.
Und will das Leben im freien Tal
Sich auch schon heben zum Sonnenstrahl
Ich muß vorüber mit wildem Sinn
Und blicke lieber zum Winter hin.
Auf grünen Heiden auf bunten Au`n
Müßt ich mein Leiden nur immer schaun
Daß selbst am Steine das Leben sprießt
Und ach nur eine ihr Herz verschließt.
O Liebe Liebe o Maienhauch
Du drängst die Triebe aus Baum und Strauch
Die Vögel singen auf grünen Höh`n
Die Quellen springen bei deinem Wehn.
Mich läßt du schweifen im dunklen Wahn
Durch Windespfeifen auf rauher Bahn.
O Frühlingsschimmer o Blütenschein
Soll ich denn nimmer mich dein erfreun?
Alexander Schmaltz - f-no.
O sagt ihr Lieben mir einmal
Welch Ding ist`s Licht genannt?
Was sind des Sehens Freuden all`
Die niemals ich gekannt?
Die Sonne die so hell ihr seht
Mir Armen scheint sie nie;
Ihr sagt sie auf und niedergeht
Ich weiß nicht wann noch wie.
Ich mach` mir selbst so Tag und Nacht
Die weil ich schlaf` und spiel`
Mein inn`res Leben schön mir lacht
Ich hab` der Freuden viel.
Zwar kenn` ich nicht was euch erfreut
Doch drückt mich keine Schuld
Drum freu` ich mich in meinem Leid
Und trag` es mit Geduld.
Ich bin so glücklich bin so reich
Mit dem was Gott mir gab
Bin wie ein König froh obgleich
Ein armer blinder Knab`
Jac.Nic. Craigher
Alexander Schmaltz - f-no.
Recorded: October 2007, Berlin.
Ernst Schulze 1789-1817
Still sitz` ich an des Hügels Hang
Der Himmel ist so klar
Das Lüftchen spielt im grünen Tal.
Wo ich beim ersten Frühlingsstrahl
Einst ach so glücklich war.
Wo ich an ihrer Seite ging
So traulich und so nah
Und tief im dunklen Felsenquell
Den schönen Himmel blau und hell
Und sie im Himmel sah.
Sieh wie der bunte Frühling schon
Aus Knosp` und Blüte blickt!
Nicht alle Blüten sind mir gleich
Am liebsten pflückt ich von dem Zweig
Von welchem sie gepflückt!
Denn alles ist wie damals noch
Die Blumen das Gefild;
Die Sonne scheint nicht minder hell
Nicht minder freundlich schwimmt im Quell
Das blaue Himmelsbild.
Es wandeln nur sich Will und Wahn
Es wechseln Lust und Streit
Vorüber flieht der Liebe Glück
Und nur die Liebe bleibt zurück
Die Lieb und ach das Leid.
O wär ich doch ein Vöglein nur
Dort an dem Wiesenhang
Dann blieb ich auf den Zweigen hier
Und säng ein süßes Lied von ihr
Den ganzen Sommer lang.
Recorded - March 9-11, 1995, Great Britain.
Recorded - March 9-11, 1995, Great Britain.
Live - 29 October 1997 - Wigmore Hall, London
Alexander Schmaltz - f-no.
Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832
Da droben auf jenem Berge
Da steh ich tausendmal
An meinem Stabe [hingebogen]
Und schaue hinab in das Tal.
Dann folg ich der weidenden Herde
Mein Hündchen bewahret mir sie.
Ich bin herunter gekommen
Und weiss doch selber nicht wie.
Da stehet von schönen Blumen
Die ganze Wiese so voll.
Ich breche sie ohne zu wissen
Wem ich sie geben soll.
Und Regen Sturm und Gewitter
[Verpass] ich unter dem Baum
Die Türe dort bleibet verschlossen;
Doch alles ist leider ein Traum.
Es stehet ein Regenbogen
Wohl über jenem Haus!
Sie aber ist [fortgezogen]
Und weit in das Land hinaus.
Hinaus in das Land und weiter
Vielleicht gar über die See
Vorüber ihr Schafe nur vorüber!
Dem Schäfer ist gar so weh.
Ernst Schulze 1789-1817
Ich bin von aller Ruh` geschieden
Und treib` umher auf wilder Flut;
An einem Ort nur find` ich Frieden
Das ist der Ort wo alles ruht.
Und wenn die Wind` auch schaurig sausen
Und kalt der Regen niederfällt
Doch will ich dort viel lieber hausen
Als in der unbeständ`gen Welt.
Denn wie die Träume spurlos schweben
Und einer schnell den ander`n treibt
Spielt mit sich selbst das irre Leben
Und jeder naht und keines bleibt.
Nie will die falsche Hoffnung weichen
Nie mit der Hoffnung Furcht und Müh`!
Die Ewigstummen Ewigbleichen
Verheissen und versagen nie.
[Nicht weck` ich sie mit meinen Schritten
In ihrer dunklen Einsamkeit.
Sie wessen nicht was ich gelitten
Und keinen stört mein tiefes Leid.
Dort kann die Seele freier klagen
Bei Jener dich ich trey geliebt;
Nicht wird der kalte Stein mir sagen
Ach daß auch sie mein Schmerz betrübt!]
Alexander Schmaltz - f-no.
Alexander Schmaltz - f-no.
Goethe
Recorded: November 2003, London (live).
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